Einer der aktivsten Mitstreiter im Historischen Arbeitskreis Stettin, gebürtig 1934 in der Oderstadt ist von uns gegangen. Am 17. Dezember 2020 verstarb er in Marburg/Lahn in einem Pflegeheim im
Alter von 86 Jahren. Seine Verdienste für die Heimat sollen hier noch einmal gewürdigt werden.
Detlef Kirchner hinterließ nach einem schaffensreichen beruflichen Leben viele Dokumente in der Schriftenreihe „Stettiner Hefte“ und in weiteren Publikationen (davon 3 in Zusammenarbeit mit
weiteren Heimatfreunden) zur Geschichte der Stadt, die er noch in seinem vorigen Wohnort Wuppertal verfasst hatte.
Seiner akribischen Arbeit ist es zu verdanken, dass wichtige Themen noch seit den 1990er Jahren erarbeitet werden konnten, wie zur Eisenbahndirektion Stettin, dem Hafen, dem Ende der Jakobikirche
sowie der Sektion Stettin im Deutschen Alpenverein und der Stettiner Hütte. Zum letzteren Thema der Hütte in Südtirol übernahm er nach dem Tode von Dr. Hans-Günter Cnotka auch die Organisation
der Wanderungen nach dort und arbeitete an einer weiteren Schrift mit, welche die wechselvolle Geschichte der Hütte darstellte.
Im Historischen Arbeitskreis Stettin hatte Detlef Kirchner nach 2004 die Organisation der jährlichen Begegnungen in Stettin und Vorpommern übernommen und erarbeitete viele wichtige Beiträge zur
Geschichte unserer Heimatstadt.
Seine Frau Anneliese war ihm bei vielen Vorhaben eine wichtige Stütze in der Heimatarbeit. Sie war es auch, die einige Jahre dafür sorgte, dass der Stettiner Bürgerbrief jedes Jahr
pünktlich erscheinen konnte. Detlef war zu wichtigen Veranstaltungen stets zugegen, auch wenn die Anreise aus Wuppertal viel Zeit kostete. So nahm er teil, als im Jahre 2006 (am 20. Juni) das
wieder restaurierte Denkmal Friedrich II., das lange in Potsdam stand, im Pommerschen Landesmuseum Greifswald seinen würdigen Standort erhielt. Hieran hatte auch neben Hans-Günter er seine
Verdienste.
Wenn zum Tag der Stettiner und zu weiteren Veranstaltungen im Haus Stettin in Lübeck eingeladen wurde, war er meist dabei. Auch bei Begegnungen mit der Deutschen Minderheit in Stettin hat er sich
eingebracht, wie bei den Besuchen unserer Landsleute in der Gertrud-Kirche auf der Lastadie.
In den letzten Jahren, besonders nach dem Umzug zur Tochter nach Marburg, ließen seine Kräfte merklich nach, so dass seine Frau ihm oft zur Seite stehen musste. Ihr Lebensweg war aber schon vor
ihm, nach einer kurzen Erkrankung, zu Ende gegangen.
Drei frühere Stettiner besuchten Detlef im Januar 2019 im Heim in Marburg in Anwesenheit seiner Tochter Antje. Daran konnte er sich später noch dankbar erinnern. Doch auf seinem letzten Gang
konnten ihn die Heimatfreunde wegen der Pandemie-Beschränkungen nicht mehr begleiten. So können wir in einem Rückblick nur seine Leistungen für die Heimatstadt würdigen und auch dankbar an
einen treuen Stettiner erinnern.
Januar 2021
Wolfgang Dahle